Artikel aus dem Hope Magazin

28.03.2019

Ostern

Zeit für einen Neustart

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Ostern, das ist doch dieses Fest mit dem Schokohasen, oder? Mit Ostern verbinden viele das Ende der so quälend langen Fastenzeit. Oder geht es bei Ostern nicht einfach nur um ein Frühlingsfest?

Das Letztere wäre doch eine vielversprechende Annäherung: Frühling wird hierzulande fast unisono mit Neubeginn und frischem Leben assoziiert. Der Winterschlaf muss dem Frühlingserwachen weichen. Aber damit noch nicht genug: Frühling – ein Bild für die Auferstehung.

Zugegeben: Die Auferstehung von Jesus stellt unsere Logik hart auf die Probe. In ihr steckt auch durch die Anzahl ihrer Panzer und Raketen. Auch ungelöste politisch- wirtschaftliche Fragen mit unsicherem Ausgang und ungewissen Folgen, wie z. B. der Brexit oder der Vormarsch der Rechtspopulisten in Europa, oder … Die Liste ist ewig lang. Zwischen all diesen Schreckensnachrichten gibt es nicht selten von Machthabern und Verantwortungsträgern in kaum zu übertreffender Ironie und Selbstüberschätzung geäußertes rhetorisches Feuerwerk gepaart mit Worthülsen wie: »ICH habe alles im Griff« oder »DAS ist doch alles nicht so schlimm« oder …

Ja – uns allen sind Probleme nicht fremd. Aber es gibt eine Art von Problem, das alles übersteigt, dem auch das Wissen und die Fähigkeit der gesamten Menschheit nicht im Geringsten oder ansatzweise Herr wird: Der Tod!

Ja, es ist sehr schmerzvoll, an einem Grab zu stehen, um von einem geliebten Menschen Abschied zu nehmen. Die Tatsache, dass der Tod nicht nur das Leben zeitlich begrenzt, sondern uns auch von lieben Menschen trennt, löst zutiefst emotionale Reaktionen in uns aus.

In genau dieses Dilemma spielt Ostern alle Jahre hinein. Dieses Fest steht über all den profan-kommerziellen Dingen, die damit assoziiert werden. Ungeachtet aller Schokohasen und Ostereier, die mit dem ursprünglichen Sinn dieses Festes überhaupt nichts zu tun haben, steht es für ein Ereignis, das sich wissenschaftlich auch nicht erklären lässt – etwas, das uns herausfordert, aber zugleich eine positive Zielrichtung bietet: Der Tod hat nicht das letzte Wort!

Als die Frauen am Sonntagmorgen zum Grab kommen, hören sie erstaunt: „Er ist nicht hier, er ist auferstanden …“ (Matthäus 28,6 LU 84)

Die Frauen sind unfassbar bewegt, als sie diese Worte hören. Dennoch glauben die Jünger dem Zeugnis der Frauen vorläufig nicht. Erst als ihnen am Abend Jesus selbst erscheint, begreifen sie, dass dieser Gott mehr zu bieten hat, als ein Weltbild in rosarot. Er ist es, der eine Antwort auf die existenziellste Frage aller Zeiten hat – eine Antwort, die bis in alle Ewigkeit sichtbar ist an denen, die ihm vertrauen.

Ja, vor etwa 2000 Jahren ist dieses Unmögliche möglich geworden: Auferstehung. Neuanfang. Neubeginn. Neustart. Leben statt Tod. Die Auferstehung zum Leben nimmt dem Tod den Stachel.

Gerade dieses Wunder strahlt hinein in unsere Gegenwart und möchte unseren Blick wenden – weg von all den Problemen der Gesellschaft , Politik, Wirtschaft und so fort – hin zu etwas, das uns Mut machen möchte, das uns einen Ausblick gibt, ja, das unseren eigenen Horizont zu unserem Besten erweitern möchte.

Ostern als Versprechen eines Neubeginns – das ist es.

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Autor: Markus Gritschenberger

Markus Gritschenberger ist Seelsorger und beschäftigt sich gerne mit lebensrelevanten Themen.

Artikel-Bildnachweis: Artemii Sanin – Shutterstock