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Editorial

Wahrheit? Nicht vorgesehen!?

Wenn ich nicht den Anspruch habe, die Wahrheit zu sagen, kann man mir auch keine Lüge vorwerfen. Dieses Prinzip scheint nicht nur bei manchen aktuellen Staatslenkern en vogue zu sein – es wirkt auch kaum als vertrauensbildende Maßnahme in die Gesellschaft hinein. Wem kann ich überhaupt noch vertrauen, wenn jeder nur auf sein eigenes Wohlergehen bedacht ist und Wahrheit wie Wahrhaftigkeit scheinbar nicht mehr zählen?

Dem gegenüber steht eine tiefe Sehnsucht nach dem Wahren, Sicheren und Guten. Ich persönlich brauche solche sicheren Räume, gute Begegnungen – und Menschen, denen ich unbedingt vertrauen kann.

Es ist leicht, über gesellschaftliche Umbrüche oder technische Entwicklungen wie etwa Künstliche Intelligenz zu klagen und Bedenken zu äußern. Aber was können wir tatsächlich verändern?

Ich habe mir vorgenommen, mein Denken und Handeln kritisch zu hinterfragen – und für andere der Mensch zu sein, dem sie vertrauen können. Einer, bei dem sie Verlässlichkeit und Sicherheit erwarten dürfen. Genau dazu möchten auch die Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe ermutigen.

Viel Freude beim Lesen!