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Mikroauszeiten

Anja hat‘s ausprobiert

„Rammdösig“ (meint: unfähig, klar zu denken, sich fühlen, wie zu lange in der Sonne gelegen) – so fühlen wir uns alle in diesen Ferien. Warum? Die geplante Urlaubsfahrt ist wegen Krankheit geplatzt, könnte jetzt als Erklärung herhalten. Das wäre aber zu kurz gegriffen. Der eigentliche Grund ist, dass wir unsere sogenannten „Blümchenwochenenden“ vernachlässigt haben, und zwar schon lange vor den Ferien. Das sind Wochenenden, an denen wir uns einmal im Monat Zeit für kleine „Aus“-Zeiten nehmen, Ausflüge machen, einfach mal woanders hinfahren, evtl. übernachten und in der Natur sind oder Aktionen mit Freunden planen. Ein rechtzeitiger Eintrag im Kalender, am besten schon zu Beginn des Jahres, machte es bisher möglich, solche Zeiten bewusst einzuplanen. Und dann ist es uns, vermutlich im Vorweihnachtstrubel, passiert! Die Auszeiten wurden nicht eingetragen und sind verschwunden …  Was war das Resultat davon? Der Ausstieg aus dem Hamsterrad des Alltagswahnsinns gelang uns selbst an den Wochenenden nicht mehr ausreichend und die Kraftreserven schwanden Stück für Stück immer mehr. Nur ein kleiner Ausflug am letzten Wochenende brachte aber die Gewissheit: Ja, genau das hat uns gefehlt! Das einfach Sein-Dürfen, die Natur mit Muße entdecken und sich in derselben bewegen. Sich bewusst als Teil der Schöpfung wahrnehmen ohne die To-do-Liste im gedanklichen Gepäck. Das machte es uns wieder ganz deutlich: Wir sind geschaffen als Wesen, die auch Ruhezeiten benötigen, in denen die täglichen Regeln der Selbstoptimierung einer rastlosen Leistungsgesellschaft einfach mal ausgeschaltet werden. Zeit nehmen zum Genießen und Bewundern. Wir dürfen ohne schlechtes Gewissen auch mal nur sein!

Unser Konzept dieser Mikroauszeiten hat sich so bewährt, dass wir es nicht mehr missen wollen und so schnell auch sicher nicht mehr einschlafen lassen! Und wir können jedem nur empfehlen, es selbst auszuprobieren.