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Zehn Tage offline
Synthia hat‘s ausprobiert

So richtig im Hier und Jetzt. Wie geht das noch gleich? Was höre ich in diesem Moment? Ist dieser Gedanke vielleicht sogar von Gott, der versucht, mir etwas zu sagen? Was sehe ich, was spüre ich? Alles mal intensiv wahrnehmen. Fast so, wie man es als Kind jeden Moment empfunden hat.
Diese Art von Zustand ist, in unserer heutigen sich schnell verändernden Gesellschaft, nicht nur Gold wert, sondern sogar mehr als das neuste iPhone. Um sich solche Kostbarkeiten des Empfindens ermöglichen zu können, reicht es oft nicht, sich einfach vorzunehmen, ab jetzt achtsamer zu sein. Oft braucht es einen kleinen Schubs. Und wie?
Zum Beispiel mit der inneren Aufforderung: Handy weg! Ganz einfach. Oder auch nicht.
Mein erster Versuch, zehn Tage offline zu sein, begann eher mit dem Wunsch, mir selbst etwas zu beweisen, nämlich meine Unabhängigkeit. Doch die Ergebnisse waren viel prägender als erwartet.
Ich merkte, wie über den Tag verteilt eine fast schon automatisierte innere Reaktion stattfand. Etwas, das versucht, aus diesen Momenten des „Leerlaufs“ zu fliehen und sie zu füllen, mit dem Griff zum Handy. Anstatt einfach mal zu sein und zuzuhören. Es war eine echte Überwindung in diesen Momenten innezuhalten und zu reflektieren, weswegen ich jetzt überhaupt auf dieses Gerät schauen möchte. Ich machte mir selbst klar: Ich bin offline. Die Welt dreht sich weiter. Mein Leben auch. Ich verpasse NICHTS. Ich gewinne sogar.
Als nach einigen gedanklichen Abläufen die ersten Bahnen dieser angewöhnten Reaktion durchbrochen waren, wurde aus diesem Leerlauf Kreativität. Ich packte Dinge an, die man gerne mal eine Weile vor sich herschiebt. Aber auch alles, was ich sowieso tue, nahm ich wesentlich intensiver wahr. Mit einem Mal gab es keine Parallelwelt mehr, die nebenbei online war und mit der man oft unterbewusst die Aufmerksamkeit teilt.
Ich merkte auch: Gott hatte mehr Zugriff auf meine Gedanken. Wenn man die Lücken des Tages nicht mehr selbst versucht zu füllen, sondern einfach mal in der Stille des Herzens fragt: „Herr, was möchtest du, das ich tue?“ kann es zu wundervollen Entdeckungen im Innern sowie Begegnungen nach außen kommen.
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Ein Service der Hope Hörbücherei.

Autor: Synthia Langier
liebt es, Gott im Alltag zu erleben, bei Hope Media zu arbeiten, die Natur zu entdecken und gutes polnisches Essen zu genießen.
Artikel-Bildnachweis: AleksandarNakic – gettyimages.de