Artikel aus dem Hope Magazin

17.09.2018

Tischreden

Der Talk am Abend

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Vier Theologen. Ein Thema. Kein Skript.

Klaus Popa, Jens-Oliver Mohr, Sven Fockner und Winfried Vogel über die Hauptinhalte der Reformation – damals und heute.

Als der große Reformator Martin Luther an der Universität Wittenberg lehrte, wohnte er im ehemaligen Augustinerkloster, das der Kurfürst ihm und seiner Familie nach der Reformation als Wohnung überlassen hatte. Wenn die Familie im Lutherhaus die recht üppigen Mahlzeiten einnahm, gesellten sich auch Verwandte, Studenten, Freunde und Reisende als Gäste dazu.

In gelöster Stimmung begannen lebhafte Gespräche, die meist der Hausherr selbst einleitete. Dabei wurde alles besprochen, was gerade anfiel. Da waren zum einen die Dinge, die in der Stadt passierten, und zum anderen ging es natürlich um theologische und kirchliche Fragen. Im Sommer 1531 fing Konrad von Cordatus, ein Pfarrer aus Zwickau, damit an, all das mitzuschreiben, was Doktor Martinus sagte. Andere Gäste folgten seinem Beispiel, und Luther bestärkte sie darin, alles wörtlich aufzuschreiben.

20 Jahre nach Luthers Tod wurden diese Gesprächsnotizen von Johannes Aurifaber gesammelt, systematisiert und 1566 veröffentlicht. Inzwischen füllen diese sogenannten „Tischreden“ sechs dicke Bände und geben einen tiefen Einblick in das Denken des Reformators. Die Redaktion des Hope Channel hat diese Idee anlässlich des 500. Reformationsjubiläums 2017 aufgegriffen und eine Tischrunde mit Theologen begonnen, die vor der Kamera über jeweils ein Thema der Bibel und des Glaubens sprechen. Der Tisch, um den sie sitzen, ist aus einem sehr alten Eichenholz gemacht. Aber die Gedanken, die an diesem Tisch geäußert werden, sind nicht veraltet und auch nicht abgestanden. Von vornherein war ausgemacht, dass es kein Skript und keine Vorgaben gibt. Jeder darf sagen, was er denkt. Diese „Tischreden“ sollen genauso frei von der Leber weg geredet sein wie die in der Lutherstube in Wittenberg vor 500 Jahren.

Die Gesprächsteilnehmer sind erfahrene Pastoren und Theologen: Sven Fockner, Dennis Meier, Jens-Oliver Mohr, Klaus Popa und Winfried Vogel. Sie wollen in lockerer Atmosphäre und ganz spontan über entscheidende Glaubensfragen, über Gott und Kirche reden und dabei auch offen ansprechen, welche Bedeutung dieser Glaube in ihrem eigenen Leben hat. Thematisch hat es mit den vier Solae der Reformation angefangen: Solus Christus – Allein Christus, Sola Scriptura – Allein die Schrift, Sola Gratia – Allein durch Gnade, Sola Fide – Allein durch Glauben. Dann ging es um die Themen Bibel, Sünde, Gebet, Taufe.

Und die nächsten Themen, die in der Runde diskutiert und ab 25. November jeden Sonntagabend um 20:15 Uhr ausgestrahlt werden, sind nicht weniger interessant: Der Tod, der Kampf, die Wiederkunft, das Heiligtum, der Sabbat, die Kirche, die Freiheit und der Segen.

Artikel-Bildnachweis: Hope Channel