Artikel aus dem Hope Magazin

Melina hat‘s ausprobiert… Angst überwinden

Seit ich denken kann, mache ich Musik. Ich habe gesungen, bevor ich sprechen konnte.

Doch eine Sache hat mich immer dabei ausgebremst, meine Leidenschaft und Gabe zur Musik voll auszukosten: Die Angst. Ich hatte Angst davor zu versagen, nicht gut genug zu sein, die Zuhörer zu enttäuschen oder einfach Fehler zu machen. Ich fing mit 15 Jahren an, eigene Lieder zu schreiben, in unserem Hobbykeller aufzunehmen und zu produzieren. Diese Aufnahmen zeigte ich dann meiner Familie, denn live vorzusingen, war mein Angstgegner.

Die Stimme brach

Und dann passierte es. Ich begann, Probleme mit meiner Stimme zu bekommen, da ich in meiner Arbeit mit Kindern zu laut reden musste. Ich konnte beim Singen einfach nicht mehr das aus mir herausholen, was sonst möglich war. Die Stimme brach und war nicht mehr stabil und sicher. Ich musste zur Logopädie, um zu lernen, gesund zu sprechen und durfte ein Jahr lang nicht mehr singen. Es war, als ob Gott mir sagte: „Ich habe dir deine Stimme gegeben. Es ist ein Geschenk; du bist für mehr bestimmt, als nur für dich zu singen. Aber wenn du sie nicht nutzen willst, dann kann ich sie dir auch wieder nehmen“. Ich konnte nicht mehr singen, nicht mehr mitsingen, alles war weg. In diesem Jahr beobachtete ich, wie andere ihre musikalische Gabe einsetzten und zum Beispiel im Gottesdienst vorsangen. Dabei merkte ich, dass man dafür nicht perfekt sein muss. Und das hat meine Einstellung verändert. Plötzlich wollte ich mein Talent fürs Singen unbedingt nutzen. So versprach ich Gott, nicht mehr Nein zu sagen, wenn ich in Zukunft gefragt werde, ob ich etwas singen könnte.

Mein Moment war gekommen

Doch als ich nach einem Jahr meine Stimme wieder nutzen durfte, bot ich aus zu wenig Selbstsicherheit und zu viel angelernter Demut heraus, nirgends von selbst an, etwas Musikalisches beizutragen. Bis die Pandemie kam. Hope Media produzierte Live-Gottesdienste mit Livemusik. Als ich nach einigen Gruppenauftritten für ein Solo angefragt wurde, wusste ich, dass mein Moment gekommen war. Ich wollte Gott beweisen, dass ich mein Versprechen hielt, die Gabe nicht mehr zu verstecken. Ich schlief wochenlang schlecht und überlegte, was ich singen sollte. Schließlich entschied ich mich für „Licht“, ein Lied, das ich gerade geschrieben hatte. Und dieser Sprung ins kalte Wasser veränderte mein Leben. Gott öffnete plötzlich all die Türen, auf die ich so lange gewartet hatte. Ich gründete mit zwei Kollegen die christliche Musikplattform „Lighthouse Records“ und produzierte mit ihnen sechs meiner Songs.

Mittlerweile gebe ich Konzerte mit einer tollen Band, die mich begleitet und veröffentliche regelmäßig eigene Songs, um Menschen zu ermutigen, zu erfreuen und Gott vielleicht ein kleines Stückchen näher zu bringen.

Es lohnt sich, seine Ängste zu überwinden. Ich habe es ausprobiert.